Norouz („der neue Tag“)

Das persische Neujahrsfest

Aktuelle Infos auf unserem interkulturellen Kalender im März

Gebiete: Iran, Irak, Azerbaijan, Afghanistan, Pakistan & kurdische Gebiete der Türkei

Neujahrsgruß: Ede Schoma Mobarak (Frohes Neues Jahr)

• Das schönste, größte & farbenprächtigste iranische Fest ist das Frühlings – bzw. Neujahrsfest Norouz (der neue Tag), dessen Wurzeln mindestens bis in die Zeit der Achämeniden zurückreichen. Dieses älteste & wichtigste iranische Fest beginnt mit dem astronomischen Frühlingsanfang, der zugleich der Beginn des iranischen Kalenderjahres ist und nach gregorianischer (abendländischer) Zeitrechnung etwa auf den 20./21. März jedes Jahres fällt.
• Die Vorbereitungen für den Norouz beginnen eine Weile vor den Feiertagen. Schon fünfzehn Tage vorher wird das Fest vorbereitet.
Sabze: Weizen oder Gerste, das vorher im Wasser zum Keimen gebracht wurde, wächst auf einem Teller oder einer flachen Schüssel zu kleinen grünen Schösslingen.
• Frühjahrsputz: Die Hausfrauen haben alle Hände voll zu tun. Beschädigte oder gebrochene Gegenstände müssen unbedingt entsorgt werden. Schöne Blumentöpfe werden an die Fenster gestellt, damit es überall schön ausschaut & nach Blumen & Zitrusfrüchten duftet.
• Haftszin: Vor dem Feierbeginn wird ein Tisch mit sieben Sachen geschmückt, die mit S beginnen. Diese stehen stellvertretend für die sieben Tugenden des Zoroastrismus, der damaligen Religion.
Sonbol (Hyazinthe); Sekkeh (Münze); Somak (persisches Gewürz); Sib (Apfel); Sabze (Weizen oder Linsensprosse); Sir (Knoblauch); Senjed (Mehlbeeren); Samanu (eine süße Speise aus Weizenkeime); Sahat (Uhr); Serke (Essig)(von Region zu Region unterschiedlich) hinzu kommen noch Goldfische in einem schönen Glasbehälter, Hafiz (persischer Dichter, Gläubige stellen den Koran auf) ; Spiegel, gefärbte Eier, Kerze als Symbol des Lichtes
• Beginn des Festes ist der letzte Mittwoch des Jahres
Tschahrschanbeh Suri: Am Vorabend des letzten Mittwochs des Jahres beginnen die Feierlichkeiten. Auf freien Grundstücken, in leeren Gassen oder Parks wird ein kleines Feuer entzündet, über die Jung und Alt springen. Das zur Reinigung des Körpers und der Seele dienen soll, um möglichst ohne Altlasten in das neue Jahr zu gehen.
Dabei sprechen sie zum Feuer die Worte:
Meine Blässe möge Dir gehören
Deine Röte mir.
Das verblüffende hierbei ist, dass sich dieses Ritual in den heutigen, vor allem westlichen
Osterfeuern wiederfindet.
• Höhepunkt des Festes
Tahwil – e – Sal: Zeitpunkt der Tag/Nacht – Gleiche
Am Neujahrstag werden neben neuen Münzen & neuen Geldscheinen ebenfalls gefärbte Eier zum Norouz geschenkt. Die Neujahrsbesuche in neuer Kleidung, bei den Verwandten und Bekannten, deren Reihenfolge nach dem Prinzip der Seniorität ablaufen und nicht mit einem einmaligen Zusammentreffen abgetan sind, sondern durch einen Gegenbesuch erwidert werden müssen, dauern zwölf Tage an.
• Ende des Festes ist der dreizehnte Tag
Sizdah – be – dar: Zwölf Tage lang dauern die Feierlichkeiten. Mit dem dreizehnten Tag endet das Fest. Familie & Freunde versammeln sich zum Picknick aufs Land. Man nimmt die Sabze mit die vor Norouz gesetzt wurden und wirft sie in der freien Natur, möglichst in einen Fluss weg. So glauben sie nicht nur, den Frühling Willkommen zu heißen, sondern damit auch das Böse & alles Übel, das der dreizehnte Tag mit sich bringen könnte, dort zu lassen, wo es kein Unheil anrichten kann.
Auf den Wiesen und in den Wäldern sieht & hört man den ganzen Tag lang, die Menschen fröhlich tanzen und musizieren, es gibt auch die Tradition des Lügens, in der Weise des Aprilscherzes. Junge Mädchen, die im heiratsfähigen Alter sind, singen, während sie Knoten in die Grashalme flechten, einem alten Brauch entsprechend, immer denselben Vers:
Der dreizehnte draußen zu unserem Glück,
und in einem Jahr
für mich einen Mann
und in meinen Armen ein Kind.

 

„Sizdah – be – dar“ kann man auch in Köln feiern. Sollte es nicht auf einen Wochenendtag fallen, dann wird es am darauffolgenden Samstag in Köln am Decksteiner Weiher bzw. am Haus am See auf der Wiese gefeiert. Eine offizielle Einladung gibt es nicht und braucht man nicht. Es ist wie ein ungeschriebenes Gesetz. Alle wissen, am Samstag kann man ab 13/14 Uhr kommen und es werden immer Leute da sein. Einfach Decke und bisschen Nahrung einpacken und sich zu den anderen gesellen. Jeder ist willkommen und Speis und Trank wird geteilt.

Das Festtagsessen ist Sabzi Polo ba Mahi – Dillreis mit Fisch.

Dieser Text wurde uns von Forough-Verlag zur Verfügung gestellt.

 Jährlich findet in der Lutherkirche Südstadt ein großes musikalisches Newroz-Fest statt!

„Vielen Dank für dieses wunderbare Konzept!
– Gastkommentar –

Touren in Köln: Iran

KÖLNS MORGENLAND – Persien mit Anahita Mehdipor

Kardamom, Zimt und Rosenwasser, Düfte, die unsere Sinne verzaubern.
Persische Dichtung, orientalischer Bauchtanz, Instrumente und Gesang aus dem Orient auf den Spuren von Sheherazade und 1001 Nacht, aphrodisischen Gerichten mit Granatapfelsaft und Walnüssen und Klänge eines Tars oder Tombaks. All das ist auch bei uns hier in Köln zu sehen, hören und schmecken. Lassen Sie sich ins Ferne verführen und genießen Sie eine orientalische Tour durch Köln mit Anahita Mehdipor.

KULINARISCHE WELTREISE MIT CHEA-IEN CHHAY

Die Esskultur ist in vielen Ländern der Erde wesentlicher Bestandteil des Alltagslebens und oft der Mittelpunkt des sozialen Lebens. Besuchen Sie mit uns Feinkostläden und Gastronomie. Auf der Route ab Zülpicher Platz kommen wir an der persischen Meile vorbei und probieren oft persisches Eis.

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Bei einer Führung durch die Zuwanderermilieus gehen Kölner auf Weltreise. Nur der Reiseleiter weiß, in welchem Land man als Nächstes landen wird. Darum ist die Vorfreude ein ständiger Begleiter. Auf dem Weg liegen Musik und Kunst, Vereine und Institutionen, die besten Geheimtipps und doch auch ganz normale Menschen – aus allen Kontinenten. Auf Weltreise durch die eigene Stadt erkundet Kulturklüngel die Stadt Köln seit vielen Jahren und entwickelt Kulturwanderrouten kreuz und quer durch unsere Stadt. Auf der Route ab Neumarkt besuchen wir meist eine Station in Kölns persischen Meile.

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