Schon bei der Diskussion um die politisch korrekte Ansprache – darf ich Zigeuner sagen?- Sinti, Roma, oder was? Da beginnt ein Diskurs zu unseren eigenen romantischen Vorstellungen von einem Leben zwischen Freiheit und Diskriminierung. Mit der Kulturwanderung durch die Kulturen vermeintlich am Rand der Gesellschaft, möchten wir mehr Klarheit schaffen und wie üblich die interessantesten Personen vorstellen. Sinti und Roma sind „eine“ der Minderheiten in Deutschland. Sie haben eigene Kulturen und Sprachen. Diese werden seit 1995 durch ein Rahmenübereinkommen des Europarats geschützt und gefördert. Neunzig Prozent der Sinti und Roma in Deutschland sind katholisch. Die Zahl der Sinti und Roma in Deutschland wird auf 120.000 geschätzt, davon nur ungefähr 70.000 mit deutschen Pass. Damit sind sie die größte Minderheit hierzulande. Roma und Sinti litten unter Nationalsozialisten, die über 500.000 Menschen in Konzentrationslagern ermordeten.
Etwa 50.000 Roma flohen in den 1990er Jahren vor dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland. Viele leben heute noch in Flüchtlingsheimen unter einfachsten Bedingungen und sind ständig von Abschiebung bedroht. Da sie nur geduldet sind, dürfen viele keine Arbeit aufnehmen und auch keine Sprach- oder Integrationskurse besuchen.
Weltreise durch Köln 2010
Reportage von Yves Schurzmann.
Starring Anupama Smarzoch, Thomas Bönig, Xueyang Li, Galerie Morgenland, Theater TKO, Rom e.V., Prince Shop, Kohinoor, Buchhandlung Forough, Anahita Mehdipor, El Inca.
Das Theater , unter der künstlerischen Leitung von Nada Kokotovic und Nedjo Osman, experimentiert mit bekannten Stoffen und Themen des realen Lebens. Die Lebensformen und Probleme der unterschiedlichen Nationalitäten und Sprachgemeinschaften in Europa und speziell in Deutschland werden in multikulturellen Theaterformen visualisiert und in Szene gesetzt. Dementsprechend arbeitet dieses Theater mehrsprachig und genreübergreifend; die Roma-Thematik ist ein weiterer Schwerpunkt.
Nikolić wurde als Sohn eines serbischen Rom und einer Serbin aus der Mehrheitsbevölkerung in einer Romasiedlung nahe der Stadt Čačak in Jugoslawien geboren. Er schreibt Gedichte, Prosa, Songtexte und Theaterstücke in Romanes, serbokroatischer und deutscher Sprache. Zugleich übte er Kritik an den serbischen Großmachtambitionen in Wort und Schrift, insbesondere gegen Slobodan Milošević. Das NATO-Bombardement auch serbischer Städte während des Kosovokriegs veranlasste ihn 1999 zur Emigration und zur Beantragung von Asyl als verfolgter Schriftsteller. Seit dieser Zeit lebt Jovan Nikolić in Deutschland, zuletzt in Köln, wo er beim Verein Rom e. V. arbeitet, vor allem bei dessen Schulprojekt für Roma-Kinder: „Amaro Kher“ (= Unser Haus), um den Kindern ihre Kultur nahezubringen.
2006 erschien die Übersetzung seines Werkes mit kurzen Prosastücken Weißer Rabe, schwarzes Lamm, das 2011 für Köln und Umland als ein Buch für die Stadt ausgewählt wurde.
Das Ensemble Romano Trajo (Romaleben) steht für einen neuen Klang in der Musik der Roma und Sinti, der Zeugnis von der großen Vitalität und Dynamik des Uralten Erbes ihrer Kultur gibt.
Die experimentierfreudigen Musiker präsentieren eigene Kompositionen sowie innovative Interpretationen von traditionellem Repertoire, darunter Tanzlieder und lyrische Songs. Die Musik der Gruppe entspringt unmittelbar der Romabevölkerung. In der Darbietung entwickelt die Band die reichen Liederüberlieferungen aus Osteuropa und dem Balkan künstlerisch weiter zu einer Musik, die zwischen Jazz, Volk-, und Worldmusik angesiedelt ist.
Die Musik von Romano Trajo bringt den Charakter der Roma mit unbändiger Lebensfreude und zugleich abgrundtiefem Schmerz auf den Punkt.
Bandenmitglied Beate Burakowska ist außerdem sehr aktiv in….
Im Dezember 2017 wird mit „Sinti und Roma im Film“ im Rahmen der Kölner Filmtage erstmalig eine Reihe in Köln gezeigt, die mit Hilfe von vier Spiel- und Dokumentarfilmen versucht, einen längst überfälligen Perspektivenwechsel über Europas größte Minderheitengruppe herbeizuführen. Neben den Filmen gibt es Gesprächsrunden und musikalische Darbietungen, die ein zeitgemäßes Bild über eine Kultur erzeugen sollen, die tief in der Geschichte Europas verankert ist.
Verfolgung und Widerstand von Zigeunern in Köln während des Nationalsozialismus, von Rüdiger Benninghaus. Eine interessante Webseite mit zahlreichen Beiträgen historischer und ethnologischer Art.
Liebe Festivalfreunde, (…) Wichtig ist es uns, dass überwiegend eigene unangepasste Musik präsentiert wird, und dass die Ideale der einen oder anderen Form zum Zuge kommen. Natürlich freuen wir uns auch wieder auf viele neue Interpretationen von Liedern durch die Festival-Bands!
Für mehr Infos klicken Sie auf das Edelweiß.
Der Internationale Tag der Roma erinnert an den ersten internationalen Roma Kongress 1971 in London, bei dem die internationale Roma-Union gegründet wurde.
Die schwarze Sarah ist Schutzpatronin der europäischen Roma und Sinti. Sie wird heute besonders geehrt.
„Die letzte Stunde hat mein Islambild total geändert“
– Gastkommentar in der bosnischen Moschee –
Bulgarien, Griechenland, Serbien, Albanien, Mazedonien, Bosnien, Kroatien – Was ist der Balkan? Er ist vor allem Vielfalt. Kaum eine Region hat soviel Wandel und Herrscher erlebt wie diese. Oft als Pulverfass bezeichnet, ist er wie ein bunter Salat der Kulturen und Religionen. Da prallen Orient und Okzident aufeinander, vermischen sich und machen den unvergleichlichen Charme der Halbinsel aus. Zwischen dem Balkan-Gebirge und der Adria liegt die ganze Welt in komprimierter Form.
In Köln kann man sie hautnah erleben. Die Tour „Balkan in Köln“ zeigt Ihnen die Seiten einer vielfältigen Region, eingebettet in eine mindestens ebenso vielfältige Stadt.
Vera Tolo, in Bosnien geborene Kroatin, landete in jungen Jahren im Ruhrpott und 2010 beim Kölner Kulturklüngel. Sie baute die kulinarische Tour auf, führte die ersten religiösen Radwanderungen und entwickelte eine Balkanroute durch Köln. Außerdem ist sie für Bonn zuständig, moderiert die Weltreise und die Kulinarische Weltreise in der ehemaligen Hauptstadt.