Tribute to Ofra Haza (1957-2000 Tel Aviv)
„This are the musical rhythms I grow up with in my parents house. Their origins are in the east, they moved to Israel from Yemen. This next song is really a synthesis of the musical cultures of east and west. I am a product of that marriage.“
In Köln finden sich vielerorts orientalische Ecken, doch sind die meist in iranischer, türkischer oder marokkanischer Hand. Der Nahe Osten ist unauffälliger. Schleichend, aber beständig sind in den letzen Jahrzehnten viele Menschen gekommen. So finden wir gleiche mehrere Sufi-Zentren, viel Bauchtanz, jede Menge Falafel. Spannend sind auch die zahlreichen Religionsgemeinschaften: Aramäer, syrisch-orthodoxe, liberale und konservativ-jüdische Gemeinde, Christliche Syrer und Palästinenser. Seltsam, dass man einst versuchte, dort, durch diese heterogene Region Nationalgrenzen zu ziehen.
Lange schon gibt es eine jüdische Gemeinde in Köln, sie ist die älteste nördlich der Alpen. Historische Denkmäler weisen überall auf die Geschichte hin. Leider sind vor vielen, vielen Häusern goldenen Stolpersteine, die darauf aufmerksam machen, dass hier während WW2 Menschen deportiert wurden. Juden sind in Köln immer ein fester Teil im gesellschaftlichen Leben gewesen, aber zur Nazizeit prallten Kölns karnevalsbegeisterte Juden trotz Witz und guter Büttenreden auch auf verdammt braune Jecken.
“…. und Jakob kochte ein Gericht…da kam Esau vom Felde und war müde und hungrig …lass mich kosten” 1. Moses 25:27. ff
Esau (hebräisch עֵשָׂו Esaw, auch Edom, aus dem Alten Testament) wird von seinem Bruder Jakob im Tausch gegen ein Linsengericht um sein Erstgeburtsrecht gebracht aber versöhnte sich später wieder mit ihm.
Jalil Schwarz, der Friedenskoch, ist Christ aus Palästina und kocht seit Jahrzehnten für den guten Zweck, genauer gesagt: für den Bau von konfessionsübergreifenden Kindergärten und Schulen in seiner Heimat. In einer Zeit extremer Unruhe im Nahen Osten geboren, kam er in den 60er Jahren nach Köln und setzt sich seither für den unerreichbar scheinenden Frieden in seiner alten Heimat ein. Rastlos sammelte er Spenden und bot dafür sein biblisches Linsengericht. Beim Hamburger Katholikentag verköstigte er tausend Personen und von Fritz Schramma erhielt er 2001 das Bundesverdienstkreuz.
Zutaten für 4 Personen :
– 1 Tasse Linsen
, Langkornreis oder groben Burghul(Weizengrütze)
–
4 Tassen Wasser (mit Weizengrütze 1 Tasse weniger)
– 600 g Zwiebeln
–
1/2 TL Pfeffer
, 1 TL Cumin (Kreuzkümmel)
–
1 EL Fleischbrühe
– 6 EL Olivenöl (oder ähnliches) zum Braten
Beilagen:
– 4 Becher Joghurt oder
800g Tomaten/Gurkensalat mit viel Kräutern
– 400g Zaziki
Zubereitung:
– Linsen waschen und mit 4 Tassen Wasser über Nacht einweichen oder 2 Stunden in warmem Wasser quellen lassen.
– Pfeffer, Cumin und Gemüsebrühe je nach Geschmack zu den Linsen geben und zum Kochen bringen.
– Nach ca. 10 Minuten Reis oder Burghul hinzu geben und gut umrühren.
– Bei zugedecktem Topf erneut zum Kochen bringen. Dann auf kleinster Stufe ca. 30 Minuten garen lassen (aber nicht umrühren!)
– Zwiebeln in 1/4 Ringe schneiden und in Öl knusprig braten. Die gerösteten Zwiebeln über das Linsen-Reis-Gericht verteilen und entweder mit Joghurt, mit Tomatensalat oder mit Zaziki servieren.
– Dieses einfache Gericht wird seit seit Jahrhunderten im ganzen Orient so gekocht.
Ich habe das Original- Gericht jedoch verfeinert, indem ich folgende Zutaten ergänze:
Eine Handvoll Kichererbsen über Nacht einweichen und dann bissfest kochen, Fadennudeln und gestiftete Mandeln mit Öl braun rösten und mit Linsen-/Reisgericht untermengen.
Jalil der „Friedenskoch“ wünscht GUTEN APPETIT !!!
Städtepartnerschaften: Köln – Bethlehem , Köln – Tel Aviv- Yafo
Kunst von: Georg Joachim Schmitt: „Die vierzig Räuber von A…“
Restaurants: Vitamin Libanon, Yadaary-Orienthaus, Restaurant Apadana
Religiöses: Mevlana e.V., Sufi-Zentrum Köln, Abu Bakr Moschee, Synagoge, syrisch-orthodoxe Gemeinde, Aramäer, Bahai,
Kultur: Allerweltshaus, EL-DE Haus, Izida – Bauchtanz
Wer sich statt Sufi-Tanz für den orientalischen Tanz interessiert, wird in Köln Kalk fündig.
Zehra Zilifli bietet bei der DJK und der Gold-Krämer-Stiftung Kurse für Kinder und Erwachsene an.
Sie kann per Email über laufende Kurse oder ein individuelles Training angefragt werden.
Bei unserer Kulturwanderung „1001 Kalk“ ist sie auch manchmal dabei! Danke dafür.
„Auch Thilo Sarrazin dürfe bei ihm mitlaufen,
um sich ein besseres Bild über das Einwanderungsland Deutschland zu machen“
– SPIEGEL –
Kommen Sie mit auf unsere Kulturwanderung „1001 Kalk – Orient in Köln“
Söhret Gök führt sie monatlich durch die orientalischen Ecken Köln-Kalks. Eine aufschlussreiche Tour mit Hard-Facts und Spiritualität, Süßem und Saurem, Begegnungen wie sie eigentlich nur in Marokko stattfinden und jeder Menge Möglichkeiten, die Klischees zu verstehen.
Klassisch-historische Stadtführungen zu verschiedenen Themen jüdischen Lebens in Köln werden außerdem vom EL-DE Haus angeboten.