Kerala ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel für Indieneinsteiger. Durch eine relativ entwickelte Wirtschaft und ein gutes Bildungssystem ist Kerala, z.B. von Goa aus einfach zu bereisen. Das Bild von einer Reise auf dem Hausboot durch die berühmten Kerala Backwaters ist für tropische Naturentdecker zum Einstieg in Indien wesentlich einfacher zu verdauen als der knallharte Überlebenskampf in vielen anderen Regionen des Subkontinents.
Die südindische Kampftechnik Kalarippayattu, kurz „Kalari“ ist ursprünglich in Kerala entstanden. Die Kampftechnik vereint Elemente eines Stockkampfes mit Yoga und klassischem indischen Tanz. Traditionell ist der Guru jedoch nicht nur Lehrmeister der Kampfkunst, sondern auch der lokale Arzt, insbesondere bei Brüchen und Verstauchungen. Klar. In früheren Zeiten gaben die Maharajas Südindiens ihren jeweils besten Elitekämpfer die Ehre im Zweikampf stellvertretend Krieg zu führen. Zur Kolonialzeit war Kalari verboten und erlebte ab 1950 eine Renaissance. Für Raju Karamban, der in einem Dorf in Kerala aufgewachsen ist, bedeutet Kalari mehr als Fitness und Gesundheit. Nach Stationen in Kerala und Chennai ( Madras) kam er nach Köln und eröffnete die erste Kölner Schule für Kalarippayattu.
Kalari Köln, im Kartäuserwall 18, 50677 Köln ( altes Pfandhaus) und Bürgerzentrum Nippes, Turmstr. 3, 50733 Köln, Kurse und Wokshops auf Anfrage: 0177/6874832
„Ein Sprichwort in Malayalam, der Sprache Keralas besagt, dass beim Kalari der Körper so sensibel und wachsam wie ein Auge werden soll. Diese Einstellung ist ein fundamentales Grundprinzip des Kalari. Und dazu zählt neben Körperkontrolle, differenzierter Koordination und Flexibilität auch die innere Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Diese Übungen können positive Effekte in all unseren Lebensbereichen auslösen und hier wird der Bezug zu Yoga deutlich. Das ganzheitliche Konzept von der Einheit von Körper und Geist wird auch im Kalari in Form von Gymnastik, Atemübungen und Meditation geübt. Beim Yoga geht es darum im „hier und jetzt“ zu sein. Beim Zweikampf mit dem Bambusstock ist man das automatisch! Geschmeidigkeit und Beweglichkeit des Körpers sowie Aufmerksamkeit und Konzentration des Geistes werden außerdem durch Rajus ayurvedischen Massagen unterstützt. Tatsächlich sieht ein Training so aus: Beginn mit Meditation und Stretching, Trockenübung der Bewegungsfolgen, Zweikampf, Entspannungsübung. Besser abschalten kann man in so kurzer Zeit nicht!“ Raju Karamban
In Köln Sürth gibt es ein Kloster von sozial-karitativen Franziskaner-Nonnen aus Indien. Die indisch-katholische Gemeinde trifft sich in der Liebfrauenkirche, Adamsstr. 21, 51063 Köln. Moment mal – Christentum aus Indien in Köln? Herr Thomas, können Sie uns das erklären?
„Nach dem Tod Jesu wandert der Apostel Thomas der Sonne entgegen, verfasst Bücher auf der Reise und ist der erste christliche Missionar im Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan und Indien, er kommt über Kerala nach Madras und stirbt dort etwa 50 Jahre nach Christus. Seine Gebeine werden später in alle Welt getragen und als heilig verehrt. In Südindien bildete sich die autarke Gruppe der Thomaschristen, deren eigene 1600 Jahre alten christlichen Riten durch die Ankunft der portugiesischen Missionare in Goa und deren relativ neue, lateinische Tradition herausgefordert werden. Kerala ist eine Hochburg des Christentums. Die Thomaschristen sind eine religiöse Minderheit in Indien und innerhalb der christlichen Gruppen. Viele Krankenschwestern, die zu der Zeit aus Kerala ins Rheinland angeworben wurden sind Christen. So wurde der Vorname Thomas in Deutschland populär.“
Herr Thomas Pazhamannil aus Kerala kam in den 70. Jahren ins Rheinland. Der Tourismusexperte leitet das indische Reisebüro Suma Travel seit vielen Jahren. Er kennt seine indische Heimat wie kaum ein zweiter in Köln, ist asienweit sehr gut vernetzt und hat eine Menge Insidergeschichten. In seinem Ladenlokal klingelt unablässig das Telefon, am einfachsten kommen Sie zur Beratung vorbei und trinken einen Chai.
Suma Travel, Kerala, Ayurveda, Best Deals asienweit, Thieboldsgasse 117, 50676 Köln, 0221-962000
Der hl. Thomas vor einer Karte Indiens, Schmuck zum Thomasfest in einer süd-indischen Dorfkirche
Wer fremde Kulturen kennenlernen will,
braucht sich längst nicht mehr stundenlang in ein Flugzeug zu setzen“,
„In Köln leben Menschen aus 180 verschiedenen Ländern.
Man muss nur mit ihnen reden.“
– Thomas Bönig –
Das indische Köln mit Vidya Banakar
Bei der interkulturellen Wanderung erfahren wir mehr über die Menschen, deren vielseitigen Religionen und Gebräuche, die Lieferzeiten der frischen Mangos, das Neueste aus Bollywood, den Gebrauch von Curry, Turban und Sari. Die aus dem südindischen Bundesstaat Karnataka stammende Vidya Banakar führt uns durch die Läden und Institutionen indischen Lebens in Köln. Die südindische Reiseleiterin kennt die Persönlichkeiten, gibt gerne Hilfestellungen bei Kochkunst und Sprachproblemen und scheut sich nicht, musikalische Beiträge an der Tampura zu begleiten. Ein Konzert der indische Musikakademie Anubhab rundet die kleine Indienreise ab.
Ethnofood: Indischer Kochkurs mit Vidya Banakar in Köln und Bonn
Sie sind längst Stammgast im indischen Restaurant ihres Vertrauens und wollen nicht länger nur passiv die exotischen Speisen genießen? Pakora mit Gruß aus der Küche, Chole, Jeera Reis, Dhal und weitere proteinhaltige raffinierte Gerichte zaubern wir auf den Tisch. Dabei zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Ihnen die leckersten indischen Gerichte auch in den eigenen vier Wänden gelingen. Am Ende wird das mehrgängige Mahl gemeinsam genossen.
Ethnofood:Kulinarische Weltreise deluxe mit Thomas Bönig
Die Esskultur ist in vielen Ländern der Welt wesentlicher Bestandteil des Alltagslebens. Das soziale Leben findet rund ums Essen statt. Was könnte es daher besseres geben, als eine „kulinarische Weltreise“ um andere Sitten und Bräuche kennen zu lernen? Erforschen Sie die vielfältige Welt der exotischen Küchen in mindestens drei Gängen – Sie bringen lediglich Appetit und Experimentierfreude mit. Auf dieser Route vom Neumarkt in die Altstadt testen wir vietnamesische Klosterküche und aphrodisierende Nüsse aus Ghana, wir grillen und backen am Tandoori-Ofen selbst, und lernen bei einer Degustation erstaunliches über die Wirkung von mexikanischen Mezkal direkt aus dem Fass.
Auch bei Spezial-Touren kommen wir nach Indien: Radtour Interreligiös, Radtour Weltreise, Radtour Indien ( auf Anfrage). Bei der Weltreise in Köln und Bonn kommen wir natürlich zu den indischen Ecken und Viertel. Die akustischen Reiseleiter der Musikalische Weltreise sind Deepy und Genny, die indischen Dhol-Trommler.